Vereinfacht ausgedrückt, ermöglicht das Mieterstrommodell Dir als Vermieter, den auf dem Dach Deines Gebäudes durch eine Photovoltaikanlage (PV-Anlage) erzeugten Strom direkt an Deine Mieter zu verkaufen. Dieser lokal produzierte und verbrauchte Strom muss nicht durch das öffentliche Netz geleitet werden, was zu erheblichen Kostenvorteilen führt. Der Gesetzgeber unterstützt dieses Modell zudem durch den sogenannten Mieterstromzuschlag.
Die Vorteile: Eine Win-Win-Situation für Vermieter und Mieter
Für Vermieter
- Zusätzliche Einnahmequelle: Du generierst regelmäßige Einnahmen durch den Stromverkauf an Deine Mieter, die in der Regel über der Einspeisevergütung für überschüssigen Strom liegen.
- Wertsteigerung Deiner Immobilie: Eine moderne PV-Anlage und das Angebot von günstigem, grünem Strom steigern die Attraktivität und den Wert Deiner Immobilie.
- Attraktivität für Mieter: Günstigere Stromkosten und das Angebot von ökologisch erzeugter Energie sind starke Argumente bei der Neuvermietung und fördern die Mieterbindung.
- Staatliche Förderung: Der Mieterstromzuschlag bietet einen zusätzlichen finanziellen Anreiz für den an die Mieter gelieferten Strom.
- Beitrag zur Energiewende: Du positionierst Dich als zukunftsorientierter und umweltbewusster Immobilieneigentümer.
- Unabhängigkeit von Strompreisschwankungen: Ein Teil Deiner Einnahmen wird unabhängiger von den Entwicklungen am Energiemarkt.
Für Mieter
- Geringere Stromkosten: Der Mieterstrom ist in der Regel günstiger als der Strom aus dem öffentlichen Netz, da Netzentgelte, Stromsteuer und weitere Abgaben entfallen. Der Preis ist gesetzlich auf maximal 90 Prozent des örtlichen Grundversorgungstarifs begrenzt.
- Transparente und lokale Energieversorgung: Die Mieter wissen genau, woher ihr Strom kommt – nämlich vom eigenen Dach.
- Aktiver Beitrag zum Klimaschutz: Ohne eigene Investition können Mieter von sauberem Solarstrom profitieren und ihren CO2-Fußabdruck reduzieren.
Der Weg zum erfolgreichen Mieterstromprojekt: Eine schrittweise Anleitung
Die Umsetzung eines Mieterstromprojekts erfordert eine sorgfältige Planung und Berücksichtigung technischer, rechtlicher und wirtschaftlicher Aspekte. - Potenzialanalyse und Erstberatung: Ein Sachverständiger prüft die Eignung Ihres Daches (Größe, Ausrichtung, Statik) und analysiert den Stromverbrauch im Gebäude, um die optimale Anlagengröße zu ermitteln.
- Wirtschaftlichkeitsberechnung: Auf Basis der ermittelten Daten wird eine detaillierte Wirtschaftlichkeitsprognose erstellt. Hierbei werden Investitionskosten, Fördermöglichkeiten, Stromgestehungskosten und die zu erwartenden Einnahmen gegenübergestellt.
- Wahl des Betreibermodells: Du kannst die Anlage selbst betreiben oder einen spezialisierten Dienstleister (Contractor) mit der Planung, Finanzierung, Installation und dem Betrieb beauftragen.
- Technische Planung und Installation: Die PV-Anlage wird fachgerecht geplant und installiert. Ein entscheidender Punkt ist hierbei die Einrichtung eines passenden Messkonzepts, um den erzeugten und verbrauchten Strom korrekt zu erfassen und abzurechnen.
- Rechtliche Rahmenbedingungen und Vertragsgestaltung: Es müssen Mieterstromverträge aufgesetzt werden, die den gesetzlichen Vorgaben entsprechen. Wichtig ist hierbei, dass die Teilnahme für die Mieter freiwillig ist und der Mietvertrag nicht an den Strombezug gekoppelt werden darf.
- Anmeldung und Inbetriebnahme: Die Anlage muss bei der Bundesnetzagentur und im Marktstammdatenregister registriert werden, um den Mieterstromzuschlag in Anspruch nehmen zu können.
Aktuelle rechtliche Rahmenbedingungen: Das musst Du wissen
Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) und das Solarpaket I haben die Bedingungen für Mieterstrom in den letzten Jahren kontinuierlich verbessert:
- Wegfall der 100-kWp-Grenze: Auch größere PV-Anlagen können nun vom Mieterstromzuschlag profitieren.
- Quartiersansatz: Die Belieferung von Mietern in benachbarten Gebäuden ist möglich, was die Wirtschaftlichkeit von Projekten erhöht.
- EEG-Umlage entfallen: Seit 2023 entfällt die EEG-Umlage auf Mieterstrom, was das Modell noch attraktiver macht.
Die Rolle des Sachverständigen: Dein unabhängiger Partner für ein erfolgreiches Mieterstromprojekt
Die Komplexität von Mieterstromprojekten sollte nicht unterschätzt werden. Als unabhängiges Sachverständigenbüro unterstützen wir Dich in allen Phasen Deines Vorhabens: - Objektive Analyse und Bewertung: Wir prüfen die technischen und wirtschaftlichen Potenziale Deines Objekts und erstellen eine fundierte Machbarkeitsstudie.
- Planungssicherheit: Wir helfen Dir bei der Auswahl des passenden Betreibermodells und der technischen Komponenten.
- Wirtschaftlichkeitsprüfung: Wir erstellen eine verlässliche Kalkulation der zu erwartenden Rendite und Amortisationszeit.
- Qualitätssicherung: Wir begleiten die Installation und Inbetriebnahme und stellen sicher, dass alle Arbeiten fachgerecht ausgeführt werden.
- Gutachten: Wir erstellen Gutachten zum Wert Deiner Immobilie unter Berücksichtigung der PV-Anlage und des Mieterstrommodells.
Fazit: Mieterstrom als zukunftsweisende Investition
Das Mieterstromkonzept bietet eine hervorragende Möglichkeit, ungenutzte Dachflächen in eine nachhaltige und profitable Einnahmequelle zu verwandeln. Es ist ein aktiver Beitrag zur Energiewende, der sich für Dich als Vermieter, für Deine Mieter und für die Umwelt gleichermaßen auszahlt.
Du hast Interesse an einem Mieterstromprojekt oder wünscht eine individuelle Beratung für Deine Immobilie? Kontaktiere uns gerne. Das Sachverständigenbüro Kierstein steht Dir mit Expertise und Erfahrung zur Seite.